Baumwolle
King Cotton
Die Baumwolle gehört zu der Gruppe der Naturfasern, und zwar zu der Klasse der Pflanzenhaare. Die Kurzbezeichnung nach DIN = Bw; nach TKG (Textilkennzeichnungsgesetz) = Co Der Ursprung der Baumwollfaser liegt in Indien, sowie in Mittel-, und Südamerika.In Mexiko und Peru wurde sogar schon vor ca. 5000 Jahren Baumwollstoff hergestellt.In Europa kannten die Griechen und Römer die Baumwolle zuerst. Im 13. Jhd. begannen die Spanier und Italiener indische Rohbaumwolle für die eigene Verwendung einzuführen. Mitte des 14. Jhd. findet die „neue“ Faser den Weg nach Europa. Vor allem in England wurde die Baumwollfaser von den Woll- und leinwebern bekämpft, die Angst um Ihre Existenz hatten.
Heute sind die Haupterzeugerländer China, USA, Indien, Pakistan und Usbekistan. Sie liefern circa 73% der Weltbaumwollmenge.
Das Wachstum der Baumwolle erfordert während der gesamten Vegetationszeit von 4-6 Monaten viel Sonne und gleichmäßige Wärme von 18-28°C, und besonders viel Feuchtigkeit. Voraussetzung für den Baumwollanbau sind gute Böden und eine hohe Feuchtigkeit des Bodens vor allem während des Wachstums, d.h. entweder entsprechende Niederschläge oder künstliche Bewässerungsmöglichkeiten.
Circa 100 Tage nach der Aussaat blüht die Baumwolle. In einem meist fünffächrigen Fruchtknoten entwickeln sich in jedem Fach nach der Befruchtung fünf bis zehn erbsengroße Samen, aus deren Oberhaut 1200-7000 Samenhaare wachsen und im Laufe ihrer Reife die Baumwollkapsel zum Platzen bringen. Während dieser Zeit sollte es trocken sein, da sich sonst durch bakteriellen Befall sogenannte Stockflecken bilden können.
Die Baumwolle kann auf mehreren Arten geerntet werden, üblich sind heute auspflücken mit der Hand (handpicking) und mechanisch mit Maschinen (machine picking). Hier werden aber auch unreife und tote Fasern, dürre Blätter und Kapselteile erfasst.
In Anbaugebieten mit kleinen Parzellen, wie im bäuerlichen Schwarzafrika, aber auch im ökologischen Anbau, wird die Baumwolle nach wie vor von Hand gepflückt. Bis zu drei mal werden die jeweils reifen Baumwollkapseln geerntet, was sich qualitativ sehr positiv auswirkt. Die gepflückten Baumwollkapseln kommen danach in die sog. Ergrenieranstalt, der „cotton mill“. Dort erfolgt eine Abtrennung der Samenhaare von den Samen. Die ölhaltigen Samen werden ausgepresst, und wird zur Margarinenherstellung weiterbenutzt. Die nun zu Ballen gepressten Samenhaare kommen nun zur Weiterverarbeitung in die Spinnerei.
Im konventionellen Anbau und der Ernte der Baumwolle ist Mensch und Natur erheblichen Belastungen ausgesetzt. Auch in den weiteren Verarbeitungs-, und Veredelungsschritten ist der große Chemikalieneinsatz und unsachgemäße Handhabung und Entsorgung oftmals verheerend.
Die Tedxtilindustrie ist eine der größten Umweltverschmutzer der Welt. Insgesamt werden weltweit circa 1/4 der eingesetzten Insektizide und 10% der Pestizide im konventionellen Baumwoll Anbau eingesetzt. Im Lebenzkylus der Baumwolle werden circa 8000 Cheimkalien eingesetzt um das Rohmaterial Baumwolle in Kleidung, Handtücher, Bettwaren usw. zu verwandeln. Alles was wir am Körper tragen. Bestimmte Pestizide, die in Entwicklungsländern zum Anbau der Baumwolle benutzt werden, verursachen schlimme gesundheitliche Schäden bei den Baumwoll Arbeitern und Bauern. Um uns und unsere Umwelt zu schützen, ist es wichtig sich nach einer Alternative zu konventioneller Baumwolle umzusehen.
Der konventionelle Anbau von Baumwolle belastet die Umwelt wie folgt:
- Baumwolle ist die am meisten mit Chemikalien behandelte Naturfaser überhaupt (25% of the der in der Welt eingesetzten Insektizide und 10% der eingesetzten Pestizide landen auf der Baumwolle, obwohl Baumwolle nur auf 3% des weltweiten Ackelandes angebaut wird)
- Eingesetzte Pestizide und chemische Dünger gelangen ins Grundwasser und schädigen die Umwelt
- Welkmittel, die auf großen Plantagen zum Einsatz kommen, stellen eine große Belastung für die Umwelt dar
- Der Baumwollanbau erfordert intensive Bewässerung vor allem zu Beginn des Wachstums, oftmals führt dies zu einer Versalzung der Böden und damit Versteppung weiter Landstriche (Vertrocknung des Aralsees)
- Riskant einzustufen ist auch die Verwendung von Azo Farbstoffen in der Veredelung von Textilien, in D seit 20 Jahren verboten, Lieferanten aus dem Ausland sollten aber sorgfältig auf die Vermeidung dieser krebserregenden Farbstoffe überprüft werden. Enthaltene Schwermetalle, die in den Wasser Kreislauf eindringen schädigen die Umwelt und stellen eine hohe Anforderung an eine fachgerechte Entsorgung (vor allem im Ausland)
- Eine effektive Wasserreinigung muss bei Färbe Prozessen sichergestellt sein um die Umweltbelastung zu minimieren
Neben der Umweltbelastung stellt der Anbau, die Ernte und die Weiterverarbeitung auch für den Menschen eine erhebliche Belastung dar.
- Leben Menschen nahe den Plantagen, leiden diese zu 80% an Krankheiten, die durch aufgewirbelete Insektizide, Dünge-, und Welkmittel verursacht wurden.
- Färben: Azo Farbstoffe dürfen nicht verwendet werden um Textilien zu färben oder zu bedrucken, da diese in Verruf stehen krebserregend zu sein
- Bleichen: Das Problem ist, dass weder Importeure von Baumwolle, noch der Verbraucher wissen oder erkennen kann was für eine Art von Bleiche eingesetzt worden ist. Chlorbleichen werden weltweit angewandt. Sie sind billig und leicht zu handhaben. Sind aber für die Arbeiter extrem gesundheitsgefährdend.
- Formaldehyd: diese Substanz ist ein hervorragendes Mittel gegen Bakterien- und Pilzbefall und daher als Konservierungstoff für weite Schiffstransporte sehr geeignet. Ausserdem findet Formaldehyd Anwendung in der Knitterfrei Ausrüstung.
Untersuchungen haben in der Vergangenheit gezeigt, daß pflegeleichte Textilien zum Teil sehr viel Formaldehyd beim Tragen abgeben. Formaldehyd ist in Verruf geraten, da es zu den 10 Substanzen gehört, die am häufigsten Allergien hervorrufen. Wichtig ist im Bezug auf Baby,- und Kinderkleidung auf Formaledyhdfreie Verfahren zu wechseln und die Qualität der Veredelung zu verbessern.
Eine Alternative dazu ist, ökolgisch angebaute Baumwolle vorzuziehen, denn dies bedeutet:
- Kein Chemikalien Einsatz (keine Pestizide, Herbizide, Insektizide und Welkmittel) beim Baumwollanbau und der Ernte. So wird die Umwelt geschützt und die Gesundheit der Farmer, die oft ungeschützt mit - bei uns längst verbotenen - Pestiziden (Lindan) arbeiten und erhebliche gesundheitliche Belastungen davon tragen
- Keine Verschuldung der kleinen Bauern, die Kredite aufnehmen müssen um die teuren Pestizide zu kaufen
- wechselnde Fruchtfolge um die Bodenfruchtbarkeit natürlich aufrechtzuerhalten, anstelle von chemischen Düngern im Monokultur Anbau
- es wird mit natürlichen Feinden der Insekten gerabeitet um so chemische Insektizide zu vermeiden
Da die Baumwolle unser wichtigster Faserlieferant für Bekleidung ist, wird es immer wichtiger auf Bio Baumwolle umzustellen . Die Wichtigkeit der Baumwolle hängt vor allem mit den Eigenschaften der Baumwolle zusammenfassen, die gewisse Vorteile mit sich bringen.
Die relativ glatten und ungekräuselten Baumwollfasern werden häufig zu textilen Flächen mit geringem Lufteinschluss verarbeitet, wodurch die wärmeisolation herabgesetzt wird. Jedoch ist durch entsprechende Garn und Flächenkonstruktion und durch Aufrauhen auch die Herstellung voluminöser, warmhaltender Textilien möglich. Baumwollfasern sind vielseitig. Sie lassen sich perfekt für Babykleidung für den Sommer, aber auch für den Winter verwenden. Wärmende Baby Strickjacken und Baby Strampelhosen sind idealerweise aus Baumwolle, aber auch Baby Bodys und leichte, luftige Baby Strickkleider sind oftmals aus dieser Faser.
Baumwolle kann bis zu 20% dampfförmige Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen (die Werte synthetischer Materialien liegen bei 2%). Nässe saugt sie schnell auf und kann bis zu 65% ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit speichern ohne zu tropfen. Deshalb perfekt für Baby Bodys oder Baby Sommerkleidung zu verwenden. Auch die Bettwäsche für Ihr Baby ist bestenfalls aus Baumwolle hergestellt. Baumwolle gibt die gespeicherte Feuchtigkeit sukzzesive an die Oberfläche wieder ab und ist damit ideal für die heißen Tage.
Auch wegen ihrer Feinheit und Weichheit ist Baumwolle ideal für Babykleidung. Baumwolle ist eine der hautfreundlichsten Naturfasern. Auch die Tatsache, dass Bw gut Feuchtigkeit aufnimmt und die Fähigkeit hat Schweiß aufzusaugen macht sie besonders hautsympathisch.
Durch die gute Waschbarkeit ist eine gute Desinfizierung gegeben. Besonders für Unterwäsche im Bereich Baby-,und Kinderkleidung ist diese Eigenschaft wichtig. Auch Baby Bodys und Baby Strampler aus dieser Naturfaser lassen sich entsprechend gut reinigen.